Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main wollte die Bürgerinnen und Bürger sowie die Verbände und Vereine frühzeitig in die Planung einbinden. Im Rahmen der Planungswerkstatt hatten sie die Möglichkeit, ihre Ideen und Anregungen einzubringen.

Auftakt war am 14. März 2015. Die Planung wurde vorgestellt und die Randbedingungen der Bürgerbeteiligung wurden erläutert. Randbedingungen: Die Maßnahme „Naturnaher Umbau des Sossenheimer Wehrs und Anschluss des Grill´schen Altarms an die Nidda“ ist Bestandteil des Entwicklungskonzepts naturnahe Nidda, das die Stadtverordnetenversammlung am 17.09.1998 beschlossen hat. Auch das Maßnahmenprogramm des Landes Hessen zur Umsetzung der Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sieht den Umbau des Sossenheimer Wehres und die Anbindung des Altarms vor. (Sie finden das Maßnahmenprogramm unter http://www.flussgebiete.hessen.de ) Wegen dieser Vorgaben kann der Wehrumbau nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden.

Um das in den Plänen dargestellte verständlicher zu machen, fand dann am 14. März bei kühlem Vorfrühlingswetter eine Ortsbegehung statt. Sie führte vom bereits umgebauten Höchster Wehr entlang der Nidda zum Sossenheimer Wehr. Richtig zur Sache ging es aber erst in den drei Foren, die in den darauffolgenden Wochen zu verschiedenen Themen stattfanden. Sie bildeten den Kern der Planungswerkstatt:

  • Forum 1:
    Natur und Landschaft – Entwicklungsziele und Maßnahmen für Gewässer, Ufer und anschließende Auen-bereiche, Sicherstellen des Fischaufstiegs, fischereiliche Nutzung
  • Forum 2:
    Erholung und Freizeit – Wegeverbindungen, Erholungsnutzung, Verkehrsführung während der Bauzeit
  • Forum 3:
    Wasserwirtschaft – Auswirkungen auf das Grundwasser und den Hochwasserschutz

Alle Anliegen und Ideen, die in den Foren formuliert worden waren, wurden in Maßnahmenblättern erfasst und dokumentiert. Im Rahmen der Planungswerkstatt wurden die Anliegen auf den Prüfstand gestellt und den Kategorien „in Prüfung“ / „wird berücksichtigt“ / „wird nicht berücksichtigt“ zugeordnet. Das Ergebnis wurde auf der Abschlussveranstaltung der Planungswerkstatt vorgestellt, die am 25. Juni stattfand. Hier ist es:

Nr. Anliegen Umsetzung Maßnahmenblatt
I.P. w.b. w.n.w.v.
1.1 Geometrie der Abflussrampe ändern X     Vorschlag 1.1  
1.2 Offene Gestaltung der Verbindung Waldspitze/Kellerseck   X   Vorschlag 1.2  
1.3 Schutz der Brutflächen von Wiesenbrütern     X Vorschlag 1.3  
1.4 Auswirkung der GW-Absenkung auf den Niedwald X     Vorschlag 1.4  
1.5 Herstellung der Trockenauen     X Vorschlag 1.5  
1.6 Einseitige Wegeführung an der Nidda zum Schutz der Natur     X Vorschlag 1.6  
1.7 Versandung vermeiden     X Vorschlag 1.7  
1.8 Grill´schen Altarm abgekoppelt lassen     X Vorschlag 1.8  
1.9 Rückverlegung des Wehrs     X Vorschlag 1.9  
1.10 Sicherstellung der Laichmöglickeiten für Amphibien   X   Vorschlag 1.10  
2.1 Verkehrsführung während der Bauzeit X     Vorschlag 2.1  
2.2 Radverkehr berücksichtigen, aber verträglich für Fußgänger X     Vorschlag 2.2  
2.3 Kanudurchgängigkeit   X   Vorschlag 2.3  
2.4 Müllproblematik (zusammen mit Vorschlag 2.5)   X   Vorschlag 2.4  
2.5 Sanitärproblematik (zusammen mit Vorschlag 2.4)   X   Vorschlag 2.5  
2.6 Keine Strand- und Liegewiesen einrichten   X   Vorschlag 2.6  
3.1 Sicherung und Stabilisierung des Uferbereichs   X   Vorschlag 3.1  
3.2 Grundwasserverhältnisse. Wie kann man diese regeln? X     Vorschlag 3.2  
3.3 Entschädigung   X   Vorschlag 3.3  
3.4 Verlandung des Grill´schen Altarms verhindern   X   Vorschlag 3.4  
3.5 Anbindung weiterer Altarme (zusammen mit Vorschlag 1.2)   X   Vorschlag 3.5  
3.6 Wasserkraftnutzung     X Vorschlag 3.6  

Einen Überblick gibt eine Präsentation:

Im Februar 2017, zwei Jahre nach Beginn der Planungswerkstatt, traf man sich wieder. Die Mitarbeiter der Stadtentwässerung hatten nun genügend Zeit gehabt, Vorschläge, Anregungen und Kritik zu prüfen und stellten dar, wie die Anregungen aus der Planungswerkstatt in die Planung einfließen und wie nach Ihrer Vorstellung der weitere zeitliche Ablauf des Projektes sein könnte:

Was nun tatsächlich am Sossenheimer Wehr geschehen soll, was also in der Genehmigungsplanung vorgesehen ist, erfahren Sie hier: