Der Umbau des Wehres hat natürlich Konsequenzen für die Wegeführung. Beim Alten bleibt es eigentlich nur am heutigen Wehr: Die bestehende Brücke bleibt mitsamt ihren Widerlagern erhalten, sie wird saniert. Durch die offene Anbindung des Grill’schen Altarms an die Nidda aber entsteht quasi eine Insel, am Einlauf und am Auslauf des Altarms wird der vielgenutzte Uferweg unterbrochen. Hier müssen zwei Brücken gebaut werden, die obere wird eine Spannweite von etwa 29 Metern haben, die untere wird etwa 25 m überspannen.

Eine Forderung aus der Planungswerkstatt lautete: „Radverkehr berücksichtigen, aber verträglich für Fußgänger!“ Dies wird bei der Wiederherstellung der Wege nach Abschluss der Bauarbeiten berücksichtigt, dies wurde aber auch bei der Brückenplanung bedacht. Die Brücken erhalten Nischen, seitlich angeordnete Plattformen. Dort kann man sich als Fußgänger aufhalten, über das Geländer lehnen und an Robert Gernhardt denken, der sich ein verträgliches Miteinander von Spaziergängern und Radfahrern in seinem Gedicht „September an der Nidda“ so ausmalte:

Herrlich ist der Anblick heller Flüsse
Darin sich die dunklen Bäume spiegeln
Groß und schwankend, während fahle Blätter
Vielfach quer durch ihre Kronen schwimmen.

Welch ein klares Blau liegt dem zugrunde!
Unbeirrbar zieht ein fernes Flugzeug
Eine weiße Spur, bis bunte Menschen
Sie kopfüber radelnd löschen. Herrlich.

Robert Gernhardt