Viele Wege führen nach Rom: Um das Ziel zu erreichen, die ökologische Durchgängigkeit der Nidda wiederherzustellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je nach den örtlichen Gegebenheiten muss im Laufe des Planungsprozesses entschieden werden, welche Möglichkeit gewählt wird. Es lassen sich zwei Grundvarianten beschreiben, die schon in der „Wehrstudie“ aufgezeigt wurden. In dieser Studie wurde 1993 nachgewiesen, dass der Umbau der Wehre prinzipiell machbar ist.

Lösung 1:

Das bestehende Wehr wird abgerissen und durch ein starres Wehr ersetzt. Da es keine Wehrklappen mehr gibt, die im Hochwasserfall gesenkt werden können, um das Abflussprofil zu vergrößern, muss das starre Wehr erheblich breiter sein als das bewegliche Wehr. Beispiel Höchster Wehr: Hier wurde ein Streichwehr errichtet, das eine Breite von etwa 75 Meter hat – das bewegliche Wehr war nur 16 Meter breit. Der Fischaufstieg kann über ein Umgehungsgerinne erfolgen wie am Höchster Wehr oder über den Wehrrücken selbst, wie es für das Hausener Wehr überlegt wird: Der Wehrrücken darf dann nur ein geringes Gefälle haben und er muss durch Quer- und Längsriegel so gegliedert sein, dass die Fische beim Aufstieg in Zonen mit ruhiger Strömung eine kleine Pause einlegen können. Eine solche Konstruktion wird Riegelrampe genannt.

Über den Umbau des Höchster Wehres und darüber, was es mit einem Streichwehr genau auf sich hat, können Sie sich hier informieren:

Lösung 2:

Das Wehr mit den beweglichen Klappen bleibt bestehen, für die Fische wird eine Umgehung hergerichtet. Diese Lösung kam aus gutem Grund beim Rödelheimer Wehr zum Tragen: An das Rödelheimer Wehr grenzt auf der rechten Flussseite die Bebauung an, auf der linken der Brentanopark mit seinem alten Baumbestand. Eine raumgreifende Konstruktion etwa mit einem Streichwehr konnte hier nicht gebaut werden, da das bedeutet hätte, entweder in die Bebauung oder in die historische Parkanlage einzugreifen. Weder das eine noch das andere wäre eine vernünftige Lösung gewesen. Eine Aufstiegsmöglichkeit wurde daher geschaffen, indem der Rödelheimer Mühlgraben so hergerichtet wurde, dass er von Fischen durchschwommen werden kann. Mehr wird hier verraten:

Bei allen Wehrumbauten wird versucht, die Altarme wieder mit der Nidda zu verbinden. Dies ist nicht in jedem Fall möglich, aber doch in einigen. Hier erfahren Sie mehr darüber: